Wie geht es weiter – Plan A oder Plan B ?

Wie geht es weiter – Plan A oder Plan B ?

24. Mai 2020 Aus Von Hans

Wir sind jetzt seit 3 Wochen an Bord und haben noch eine Menge an Kleinkram erledigt. Dazu später mehr.

Was uns seit dem Beschäftigt, ist die Frage: Wie geht es jetzt weiter!

Noch ist nicht an ein baldiges Auslaufen Richtung Süden – Plan A – zu denken. Die Reisewarnungen untersagen uns ja, überhaupt nach Frankreich, Spanien oder Portugal einzureisen. Diese Reisewarnung ist noch bis zum 14. Juni gültig. So wie der Stand heute aussieht, werden nach dem 14. Juni nur noch Reisehinweise für das jeweilige Land ausgesprochen. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie diese dann im Detail für die Länder aussehen.

Alternativ – also Plan B – wäre, unser Vorhaben um ein Jahr auf das Frühjahr 2021 zu verschieben, und dieses Jahr einen ausgiebigen Törn in die Ostsee zu unternehmen. Die deutsche Küste wird wohl Anfang Juni nahezu uneingeschränktes Segeln zulassen. Sollten weitere Länder wie Dänemark, Schweden oder Finnland öffnen, wären das ja auch sehr attraktive Ziele.

Für Plan A spricht, dass wir nun endlich loskommen! Für uns ist aber Voraussetzung, dass wir in den einzelnen Länder willkommen sind, uns frei bewegen, wenn auch mit Abstand und ggf. Mundschutz und dass die Marinas, Geschäfte und Restaurants geöffnet haben. Auch muss ein Rückflug jederzeit möglich sein. Da all dieses aber heute noch nicht klar ist, heißt es abwarten. Dafür haben wir uns eine Frist bis Mitte Juni gesetzt.

Für Plan B spricht, dass wir Anfang, Mitte Juni starten können. Wir sind dann erst einmal in dem für uns gefühltem „sicheren“ Deutschland unterwegs, mit der Möglichkeit auch jederzeit wieder nach Hause zu kommen. Nachteil hier ist, dass wir das Boot entweder in der Ostsee oder wieder in Hindeloopen NL überwintern lassen müssen.

Wie man sieht, keine leichte Entscheidung. Wir werden uns, wie gesagt jetzt noch bis Mitte Juni Zeit nehmen, alle pro und kontra Argumente abwägen , um dann eine hoffentlich richtige Entscheidung zu treffen. Bis dahin gilt, die Bijou für 2020 fit zu machen.

In den drei Wochen, die wir jetzt auf der BIJOU sind, war eine der Hauptaufgaben, aufzuräumen und Platz zu schaffen. Aber auch unsere noch nicht abgeschlossenen Großbaustellen weiter voranzutreiben. So ist jetzt der Grauwassertank entrostet und 3 x mit 2K-Grundierung gestrichen. Eine wirklich unangenehme Arbeit. Man muss auf den Knien hockend, durch ein ca. 30 cm Revisionsloch – einen Tank von 60 x 40 x 30 cm innen mit Pinsel und Rolle streichen. Wichtigstes Utensil war ein Spiegel und eine Magnettaschenlampe um überhaupt zu sehen, wo man denn überall schon war. Jetzt steht noch der Anstrich mit einem speziellen Decklack aus, den mir unsere Maler Johann besorgen wird.
Auch funktioniert unsere KW-Anlage wieder, ein neues Antennenkabel ist am Achterstag angebracht und mit dem Antennentuner verbunden. Für die Feinabstimmung muss aber noch Andreas kommen, denn die KW-Anlage wird für uns ein wichtiges Kommunikationsmittel sein. Auch muss noch das Satellitentelefon an die Außenantenne angeschlossen und der Router installiert werden. Alles zwar vorbereitet, aber eben noch nicht final angeschlossen.

Letzten Donnerstag haben wir unsere Segel vom Segelmacher de Vries aus Lemmer abgeholt und gesetzt. Jetzt hat endlich die Bijou ihr komplettes Segelkleid wieder und wartet auf den ersten Schlag im Jahr 2020.

In den Niederlande sind jetzt und besonders in der Marina Stavoren die ersten Lockerungen zu spüren. Die Toiletten haben wieder geöffnet (die Duschen erst am 01.06.), die Gastronomie muss sich noch auf-Außerhaus-Verkauf beschränken, die Fischbuden sind aber schon geöffnet. So waren wir am Freitag in Laaxum und haben herrlichen Leckerbek und Kibbelinge gegessen.

Auch ist jetzt der Hafen Stavoren wieder für alle Schiffe geöffnet! Es kommt jetzt endlich wieder richtig Leben in den Hafen. Man merkt, es geht wieder aufwärts. Hoffentlich bedeuten all die ersehnten Lockerungen nicht wieder einen herben Rückschlag. Da wir aber das Gefühl haben, dass hier alles sehr rücksichtsvoll und mit Abstand geschieht, sind wir sehr optimistisch, dass alles gut geht.