Von der Küste bis zur Wüste – eine Reise durch Marokko

Von der Küste bis zur Wüste – eine Reise durch Marokko

9. Mai 2024 0 Von Hans

Tag 1: Agadir – Taroudant – Aoulouz – Taliouine – Aoulouz – Tazenakht – Ouarzazate

Pünktlich werden wir um 8:45 Uhr von unserem Guide Mohammed, der zuvor Anke und Martin eingesammelt hat, in der Marina Agadir abgeholt. In dem geräumigen Mercedes Vito werden wir sicher komfortabel reisen. Denn vor uns steht eine 8-tägige Reise von der Küste im Westen bis zur Sahara-Wüste im Osten.

1750 km Fahrstrecke zwischen Hohem – und Anti-Atlas, durch endlose Weiten …

… kleinen Dörfern und mittelgroße Städte liegen vor uns.  

Wir, das sind:

Von rechts: Mohammed, Martin, Anke, Geli und Hans

Und wir sind allesamt gespannt, was uns in diesen 8 Tagen alles erwartet.

Schnell sind wir aus der Großstadt Agadir heraus und vor uns tut sich eine abwechslungsreiche Landschaft auf. Eine einzigartige Region ist die Küstenregion rund um Agadir, wo der endemische Arganbaum wächst. Aus seinen Nüssen lässt sich ein hervorragendes, teures Öl herstellen.

Arganbaum mit Nüssen

Ziegen ernähren sich von den Blättern und Früchten des Arganbaumes und scheiden den Kern der Nuss aus. Aus diesen Kernen wird dann das Argan-Öl gewonnen.

Ansonsten ist die Landschaft karg …

… und je höher man in den Anti-Atlas kommt baumlos.

Und dann – fast wie ein Wunder – findet man in der endlosen rotbraun gefärbten Einöde sattgrüne Flecken – eine Oase.

Einen ersten Zwischenstopp legen wir bei einer Safran-Cooperative ein. Hier kann man den aus Krokusblüten gewonnen sündhaft teuren Safran kaufen (1 Gramm kosten 5 €).

Bilder

Safran-Cooperative

In Taroudant besuchen wir den für uns ersten Souk. Einen marokkanischen Markt, wie es ihn wohl in jeder Stadt Marokkos gibt. Hier kann man alles, was man benötigt oder auch nicht, kaufen. Vieles von dem wird auch direkt vor Ort produziert. Auf kleinstem Raum findet man eine Schreinerei, die Holzmöbel herstellt, oder einen Metallbauer, der Tore zusammenschweißt. Wir staunen mit welchen einfachen traditionellen Werkzeugen hier noch gearbeitet wird und sind fasziniert, wie filigran die Marokkaner damit Gegenstände herstellen.

In Tamskourte wird eine Mittagspause eingelegt. Zeit für einen Tee und einem kleinen Mittagssnack.

Mohammet weiß, wo man gut und preiswert essen kann. Unsere erste traditionelle marokkanische Tajine ist für uns vier selbstverständlich. Tajine werden mit Hähnchenschenkel, Lamm- oder Rindfleisch und mit einer Vielzahl unterschiedlicher Beilagen in einem typisch marokkanischen Tontopf serviert. Auch eine vegetarische Variante steht immer auf der Speisekarte. Wir waren begeistert, dass war sicherlich nicht unsere letzte Tajine.

Auf unserer Fahrt zu unserem Tagesziel Ouarzazate hielt Mohammet mitten in der Einöde an einer Tankstelle an. Nur war diese Tankstelle schon seit geraumer Zeit geschlossen und hatte sicherlich schon bessere Zeiten hinter sich. In Wahrheit stellte sich die Location als Set für den Film „The Hills Have Eyes“ gedreht im August 2005, heraus.

Bevor es dann endgültig zu unserem Riad nach Ouarzazate ging, stand die Besichtigung einer erhaltenen Kasbah an. Eine Kasbah ist eine Festung mit teilweise ineinander verschachtelten Wohnungen (Tighremts), die den Umfang eines kleinen Dorfes annehmen können. Kasbah wurden aus Stampflehm errichtet und dienten Berberfürsten als Schutz.

Die Kasbah Ait Ben Haddou ist die wohl berühmteste und besterhaltene Kasbah in Marokko. Diese Sehenswürdigkeit war dann auch für uns das Highlight des Tages.

Mit der langsam einsetzenden Abenddämmerung ging es die letzten 30 Tageskilometer von Ait Ben Haddou zu unserem Riad. Riads sind kleine Pensionen (4-10 Zimmer) die meist im Familienbetrieb geführt werden. Ein Riad hat i.d.R. einen offenen Innenhof und eine Dachterrasse.

Als Mohammed vor unserem Riad anhielt standen wir vor einem mit Lehm verputzten unscheinbarem Haus. Wir vier schauten uns an, das soll unser Riad sein? Als sich die Tür öffnete, kamen wir nicht mehr aus dem Staunen raus.

Begrüßt wurden wir mit traditionellem Minze-Tee. Danach kurz frischgemacht und schon wartete ein sehr leckeres 3-Gänge Menü auf uns. Wir waren mehr als begeistert – sowohl von der Unterkunft als auch vom Essen.