Von der Küste bis zur Wüste – eine Reise durch Marokko

Von der Küste bis zur Wüste – eine Reise durch Marokko

10. Mai 2024 0 Von Hans

Tag 3: Ait Aissi – Dades – Tinghir – Todhra-Schlucht – Tinejad – Erfoud – Rissani – Merzouga

Heute geht unsere Tour in die Wüstenstadt Merzouga und damit an den östlichsten Punkt unserer Marokko-Rundreise. Punkt 9:00 Uhr sitzen wir schon wieder in unserem komfortablen Van und fahren noch ein Stück tiefer in das Dadestal, wo sich nun die Straße über Serpentinen hinaufschlängelt. Am höchsten Punkt hat man einen wunderschönen Blick zurück ins Tal und auf die fast senkrechten Felswände, die sich bis auf eine Höhe von 3222 m erstrecken.

Dadestal

Von hier führt uns der Weg wieder zurück über Boumalne Dades nach Tinghir. Auf dem Weg dorthin kommen uns bei Tamellalt noch die Monkey-Finger vor die Linse – eine einzigartige Felsformation.

Monkey-Finger

Tinghir ist eine provinzielle Stadt mit 60.000 Einwohner, inkl. aller Oasendörfer, die entlang des Flusses Todhar liegen. Herrlich sind die üppig grünen Oasengärten, die im engen Kontrast zu den rotbraunen Lehmhäusern der Stadt stehen.

Oase Tinghir

15 km weiter fahren wir in die Todhar-Schlucht hinein. Sicherlich nicht so spektakulär wie das Dadestal, aber dort, wo der Fluss Todhar aus der engen Schlucht in das sich öffnende Tal fließt, ergibt sich schon ein schönes Bild. Hier treffen leider auch Massen von Touristen ein, die in Reisebussen für einen kurzen Aufenthalt das Panorama genießen dürfen.

Wir nehmen uns die Zeit und schlendern ein Stück am und im Fluss entlang. Entdecken Fische und Krebse im Wasser und lassen die Seele baumeln und die Füße im Fluss.

Weiter geht es Richtung Wüste. In Rissani legen wir einen Zwischenstopp ein, um uns für die Sandwüste einzukleiden. Schnell hat jeder von uns seine Djellaba gefunden und den passenden Tagelmust, der wie ein Schleier, als auch wie ein Turban getragen wird.  Hier lernen wir auch, wie der bis zu 10 m lange Schal gebunden wird. Jetzt sehen wir doch aus wie richtige Berber.

Damit unsere Frauen dann auch wirklich, wie Berberinnen aussehen, werden ihre rechten Hände noch mit einem der Region typischen Henna und ihrem Namen auf Arabisch geschmückt.

Gelis Henna

Letztendlich konnten wir uns nicht für ein Djellaba entscheiden, aber der Tagelmust wird uns sicherlich bei unserer Wüstentour gegen die Sonne und Wind schützen.

Auf dem Weg zu unserem heutigen Tagesziel halten wir an Maulwurfhügeln im XXL-Format an. Die ganze Landschaft ist hier mit den Lehmhügeln überseht. Von einem Berber lassen wir uns erklären, dass jeder Hügel aus dem Abraummaterial, das beim Graben des Schachtes bis zur Grundwasserader anfällt, entstanden ist. Jeder Hügel ist in der Tiefe über einen Kanal mit dem nächsten verbunden. So entsteht ein Bewässerungsnetz, dass das Leben der Berber und der Tiere vor Ort erst möglich macht.

Brunnen so weit das Auge reicht

Ein letzter Stopp gibt uns einen weiteren Einblick, womit hier in der öden Landschaft Handel getrieben wird. Hier werden reichlich Fossilien in den Natursteinen gefunden. Aufgearbeitet werden sie u.a. als Tischplatten, Skulpturen, Waschbecken, … . Wunderschön finde ich die Unikate, wo nur die Fossilien herausgearbeitet wurden.

Erst um 21:00 Uhr erreichten wir unser Riad und wieder einmal waren wir sehr angetan von der Qualität.

Riad Hassan in Merzouga