Warten auf das richtige Wetterfenster
Di., 30. Jun. 20, Cherbourg, Tag 10, 312 sm von Stavoren
Seit unserer Ankunft hier in Cherbourg hat sich das Wetter radikal geändert. Seit dem letzten Wochenende zieht ein Tief nach dem anderen über England hinweg und bringt uns kräftigen SW Wind. Nicht so stark, dass man nicht segeln könnte, aber eben halt genau aus der Richtung, in der wir unsere Fahrt fortsetzen wollen. Seit gestern kommt auch immer mal ein kurzer Schauer dazu, der heute überwiegend in Dauerregen übergegangen ist.
Unser Plan, uns soweit wie möglich Richtung Brest zu verschlagen haben wir, Stand heute aufgegeben. Tendenziell weht der Wind mit 4-5 Bft. aus S – W, also weitestgehend gegenan und bei der Strömung, die wir hier haben (siehe letzter Beitrag), keine gute Idee.
Jetzt heißt es Geduld bewahren und auf das richtige Wetterfenster warten. Das hat sich für kommende Woche Montag angekündigt. Dann soll ein kräftiges Azorenhoch die Tiefs weit genug von uns fernhalten und uns mäßigen Wind aus dem Nord-Quadranten bringen. Sollte es denn so kommen, werden wir direkt von Cherbourg aus die Biscaya-Überquerung angehen.
Unser erster Hochseetörn über mehrere Tage. Wenn alles gut klappt, sollten wir in dreieinhalb bis vier Tagen unser Ziel A Coruna nach etwas mehr als 500 sm erreicht haben. Drückt uns also alle die Daumen, dass die Wetterfrösche sich nicht verrechnet haben und wir eine angenehme Überfahrt haben werden. Aber bis dahin sind es ja noch ein paar Tage und da hat sich so manche Wetterprognose noch auf den Kopf gestellt.