Von der Küste bis zur Wüste – eine Reise durch Marokko
Tag 8: Marrakesch – Essaouira – Agadir
Heute schließt sich unsere Rundreise durch Marokko. Von Marrakesch aus unternehmen wir noch einen Abstecher in die Blau-Weiße Stadt Essaouira. Über die Küstenstraße führt uns dann der Weg zurück nach Agadir.
Um Punkt 9:00 Uhr verlassen wir unser Riad und fahren aus Marrakesch heraus. Erst jetzt bekommen wir ein Gefühl für die Größe der Stadt. Nach knapp einer Stunde haben wir den Stadtrand erreicht und vor uns setzt sich die flache Hochebene fort, die uns schon seit Tagen begleitet hat. Ein Blick zurück auf den Hohen Atlas bietet noch eine Überraschung. Über Nacht ist Schnee gefallen und hat die Berggipfel mit einer weißen Kappe überzogen.
Gegen Mittag erreichen wir Essaouira, dass man schon von Weitem unten am Meer ausfindig machen kann.
Essaouira ist vielleicht der schönste Badeort an der gesamten marokkanischen Atlantikküste. Kein Wunder, dass die Stadt heute As Sawira, frei übersetzt „Welch Schönes Bild“ heißt! Die Stadt ist umgeben von einer großartigen, befestigten Stadtmauer, durchzogen von vielen kleinen Gassen und zum Atlantik hin geschützt von einer großen Bastion.
Schlendert man durch die Gassen, bemerkt man, dass das Kunsthandwerk hier eine lange Tradition hat. Hier nimmt man aus den Werkstätten unweigerlich den Duft des Thuya-Holzes wahr. Hier werden aus dem rötlichen, wohlriechenden Hartholz Zierschachteln, Schmuck, Schachbretter oder gar Möbel hergestellt.
Auch findet man in der Stadt viele Silberschmuck-Manufakturen. Eine davon haben wir besichtigt und uns vom Meister zeigen lassen, wie man aus einem Silberdraht kunstvolle, filigrane Schmuckstücke herstellt.
Zum Meer hin ist die Stadt von einer Maueranlage geschützt, an deren Ende sich die Nord-West Bastion befindet. Zahlreiche gut erhaltene Bronzekanonen deuten darauf hin, dass diese früher bedeutende Handelsstadt kaum einnehmbar war. Heute ist die Anlage Treffpunkt vieler junger Marokkaner und Touristen.
Und was man in Essaouira auf keinen Fall verpassen sollte, ist ein Rundgang durch den Fischereihafen. Noch malerischer kann ein Hafen nicht sein! Tritt man durch das Bab Marina – die „Porte de la Marina“ steht man sofort mittendrin. Vor einem das Hafenbecken, darin hunderte von kleinen blauen Fischerbooten.
Im Hafen herrscht ein ständiges Treiben. Fische werden direkt vom Boot verkauft, Frauen und Männer feilschen um die besten Stücke und Restaurants kaufen ganze Kisten ab.
Überall werden Netze geflickt und Langleinen für den nächsten Fang vorbereitet.
Traditionelle Werften bauen hier ihre Holzboote oder restaurieren sie in mühevoller Handarbeit.
Das ganze Arenal ist ein eigener Mikrokosmos, der in den späten Vor- und Nachmittagsstunden besonders betriebsam ist.
Am späten Nachmittag geht es für uns auf die letzte Etappe zurück nach Agadir. Die Straße führt weitestgehend an der Küste entlang und so hat man immer wieder einen schönen Ausblich auf das Meer.
Um 20:30 Uhr setzt uns Mohammed wieder in der Marina Agadir ab. Mit Ihm haben wir wunderschöne Tage erlebt. Wir haben vor allem das ursprüngliche Marokko und die Menschen ein wenig kennengelernt und waren fasziniert. Die Wüste und die Königsstadt Marrakesch waren sicherlich die Highlights.
Jetzt muss jeder die Reise erst einmal auf sich wirken lassen – ich bin mir aber sicher, dass die Tour ein unvergessliches Erlebnis für uns alle war.