Teneriffa – Der Südwesten
15.09.23, Teneriffa – Santa Cruz, Tag 1170, 6502 sm
Krasser können die Gegensätze nicht sein. Auf der einen Seite der zerklüftete und wunderschöne Parque Rural de Teno ganz im Westen der Insel Teneriffa und dann die wie an der Perlenschnur gereihten Ferienanlagen an der Südküste der Insel.
Um zügig an das Westende zu kommen, haben wir diesmal die Autobahn TF5 genommen, die uns entlang der Nordküste schnell nach Garachico bringt. Von hier verlassen wir die Autobahn und fahren noch ein Stück entlang der Küste bis Buenavista del Norte.
Von hier geht die schmale, spektakuläre Bergstraße nach Masca ab. Die Fahrt hinauf zum Dorf Masca geht über unzählige Haarnadelkurven, die einem das Herz bis zum Halse schlagen lassen. Jedes Mal, wenn uns ein Auto begegnet, muss einer anhalten damit der andere im Schritttempo vorbeifahren kann.
Wir passieren den kleinen Ort Santiago del Teide. Hier findet am Wochenende ein großes Fest statt.
Weiter geht es im Schneckentempo über Serpentinen den Berg hinauf. Das hat aber auch den Vorteil, dass man die herrliche Landschaft und die Aussicht genießen kann. Immer wieder sind Haltebuchten angelegt. Nahezu jede davon haben wir mitgenommen, weil wir uns an den wunderschönen Fernblicken nicht satt sehen konnten, zumal das Wetter auch mitspielte. Die Insel La Gomera war heute zum Greifen nah.
Das winzige Masca ist wohl das außergewöhnlichste Dorf auf ganz Teneriffa. Es liegt recht prekär direkt auf einem schmalen Grat über dem Abgrund, sodass es aussieht, als könnte der leiseste Windhauch das ganze Dorf wegpusten und Hunderte von Metern zur Talsohle purzeln lassen.
Von hier aus geht es dann schnell wieder ins Tal hinunter zur Südwestküste Teneriffas. Hier ist der Dreh- und Angelpunkt für die Mehrzahl der Strandtuch schwingenden Urlaubsreisenden. Hier reihen sich die Ferienanlagen mit gleich mehreren Swimmingpools, Stränden mit importiertem Sand aus der Sahara und Gussbeton- Architektur aneinander. Dieser Küstenabschnitt ist ein schillerndes Reich aus Vergnügungsparks, typisch englischem Frühstück, All-you-can- eat-Büffets, Irish Pubs, Einkaufszentren, Las Vegas-typischem Kitsch, Livemusik und pulsierendem Nachtleben. Mit anderen Worten: Das ist nicht Teneriffa!
Der erste Badeort, den wir angesteuert haben, war Los Gigantes. Dieser Ort hebt sich noch Welten von den weiter südlich gelegenen Los Cristianos und Las Américas im Süden ab.
Los Gigantes ist definitiv einer der attraktiveren Badeorte auf Teneriffa; Straßen, die sich ihren traditionellen Charme bewahrten, majestätische Aussichten entlang der felsigen, buchtenreichen Küste, ein lebhafter Fischereihafen und herrliche Sonnenuntergänge.
Und dennoch war uns beiden einhellig klar: Urlaub würden wir hier nie machen wollen und so beschlossen wir, nachdem wir uns an der Hafenpromenade ein wenig gestärkt hatten, die anderen Ferienorte im Süden auszulassen und über die Autobahn TF1 mit einem Zwischenstopp in Candelaria an der Nordostküste wieder zurück nach Santa Cruz zu fahren.
Candelaria ist ein bezauberndes Fischerdorf knapp 20 km vor Santa Cruz.
Vom Fischereihafen aus zieht sich eine schöne Promenade entlang zur Basilica.
Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit des Dorfes ist die Basilica de Nuestra Senora de Candelaria. In der Baslika steht eine hölzerne Statue der Jungfrau von Candelaria (auch schwarze Madonna genannt), der Schutzheiligen der gesamten kanarischen Inselgruppe.
Noch ein kühles Radler in einem der Restaurants rund um die Basilica und dann geht auch schon wieder ein sehr schöner, abwechslungsreicher Tag zu Ende.
Bevor wir unseren Mietwagen morgen wieder abgeben müssen, steht noch ein Großeinkauf an. Die Vorräte auf der BIJOU müssen mal wieder aufgefüllt werden.