Sardinien – Leider nur ein Zwischenstopp

Sardinien – Leider nur ein Zwischenstopp

20. September 2021 Aus Von Hans

19. September 21, Sardinien – Villasimius, Tag 455, 3103 sm von Stavoren 

Leider ist die Zeit, die wir auf dieser wunderschönen Insel Sardinien verbringen können, recht knapp bemessen. Grund ist, dass wir uns schon im Frühjahr entschieden haben, auf Sizilien in Licata zu überwintern. Unser Liegeplatz dort in der Marina di Cala del Sole ist vom 01. Oktober bis zum 30. April gebucht.

Unser erster Anlaufpunkt auf Sardinien war die vorgelagerte Insel S. Pietro. Hier haben wir die erste Nacht in einer Bucht in der Nähe der Hafenstadt Carloforte geankert. Nach einem erfrischenden Bad im glasklaren Wasser und einem ausgiebigen Frühstück haben wir die BIJOU in die Marina von Carloforte verholt. Eine wirklich schöne Marina direkt vor der Altstadt gelegen. Hier merkt man gleich, dass man nicht mehr in Spanien ist. Alles wirkt auf einen jetzt anders – halt typisch italienisch.

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel freuten wir uns schon alle auf unser gemeinsames Treffen mit den Crews von der GLEC , der MERLIN und der APIS. Leider fehlten Petra & Tom von der SANTOS, die in Poetto auf uns warteten. In der „weltbesten Pizzeria“ hatten wir einen wunderschönen gemeinsamen Abend und uns viel zu erzählen. Übrigens war die Pizza wirklich sehr sehr lecker. Erst weit nach Mitternacht waren wir wieder auf unseren Schiffen.

Am nächsten Tag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Wir wollten uns so langsam in eine gute Ausgangsposition für unsere Überfahrt nach Sizilien bringen. Von Villasimius aus hat man die kürzeste Streck nach Sizilien. Auf dem Weg dorthin stand unser Treffen mit der SANTOS an. Sehnsüchtig warteten Perta & Tom schon auf die GLEC und die BIJOU. Als wir in der Bucht von Poetto neben der SANTOS vor Anker gingen, wurden wir entsprechend herzlich und mit einem Begrüßungssekt empfangen. Der Abend klang dann an Bord der BIJOU aus.

Weil für die nächsten Tage viel Wind angesagt war, haben wir uns entschlossen, in den Hafen von Cagliari zu verholen. Da der Wind schon in den frühen Morgenstunden ordentlich zugelegt hatte und unsere Schiffe ein ordentliches Tänzchen an der Ankerleine hinlegten, hieß es noch vor dem Frühstück Anker aufzugehen. Das Anlegen in der Marina war bei dem starken Wind dann auch nicht ganz so einfach, da die Schiffe schneller wieder vertrieben, als die Mooringleinen dicht belegt werden konnten. Erst beim dritten Anlauf lag die BIJOU fest am Steg in den Mooringleinen. Die Marina del Sole, war etwas chaotisch organisiert aber mit sehr freundlichem und hilfsbereitem Personal, das 24 Stunden für einem da war.

Cagliari, die Hauptstadt Sardiniens ist eine sehenswerte Hafenstadt. Und wenn man meint, man wäre jetzt in Italien, so sehen die Sarden das gänzlich anders. Sie betrachten sich selbst, ähnlich wie die Sizilianer, in erster Linie eher als Sarden und erst danach als Italiener. Sarden sind stolz auf ihre Insel und auf ihre Hauptstadt. Ein Blick über die Dächer von Cagliari lässt die schöne Lage und die Größe der Stadt erahnen.

Viele schöne enge Gassen laden zum Bummeln ein und die Fußgängerzone ist ein Paradies zum Shoppen.

Da muss man auch mal bei einem kühlen Aperol Spritz eine Pause einlege.

Lohnend war dann der Aufstieg zur Bastione Saint Remy. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick über die Dächer von Cagliari und lässt die schöne Lage am Meer und die Größe der Stadt erahnen. Idyllisch auf einem Hügel hinter der Bastion gelegen thront die Altstadt Castello. Umgeben von dicken Stadtmauern erzählt sie Geschichten aus einer früheren Zeit und lädt zum Bummeln durch die gepflasterten Gässchen ein. 

Nach zwei Tagen, hatte sich der Wind wieder gelegt und wir machten uns auf den Weg nach Villasimius. In der wunderschönen Bucht vor der Marina fiel der Anker in kristallklarem Wasser.

Tags darauf sind wir mit dem Bus von der Marina aus nach Villasimius gefahren, Villasimius ist eine typisch sardinische Kleinstadt, die sich entlang der Hauptstraße erstreckt. Sicherlich nicht spektakulär, aber sollte man mal gesehen haben. Wesentlich schöner war die Wanderung am Nachmittag zu einem alten Leuchtfeuer auf einem der Hügel am Meer. Ein wunderschöner Blick über das Meer, dem Sandstrand mit der dahinterliegenden Salzlagune waren die Mühe des Aufstieges wert.

Da sich nun endlich für kurze Zeit ein Wetterfenster für den Absprung nach Sizilien öffnete, heißt es noch am Abend, die Schiffe startklar für die 160 sm langen Überfahrt zu machen. Der Wetterbericht verspricht leichte bis mäßige Winde, Anfangs mit halben, später mit raumen Winden. Für das letzte Drittel soll der Wind dann aber immer mehr abnehmen. Drückt uns diesmal die Daumen, dass der Wind lange beständig bleibt und die Motorstunden sich im Rahmen halten. Ihr hört von der BIJOU wieder (hoffentlich) aus Trapani / Sizilien.