Porto Santo – Ilha Dourada
17.06.2024, Marina Porto Santo, Tag 1459, 7324 sm
„Mit der Insel Porto Santo treffen wir auf ein Refugium in Gold und Blau, einen Ort, in dem alles in einem langsamen Rhythmus vonstattengeht und zur Lockerung und Entspannung einlädt.“ So wird Porto Santo auf seiner offiziellen Webseite dargestellt.
Mitten im atlantischen Ozean gelegen, gute 20 sm nordöstlich von Madeira, liegt die Insel Porto Santo. Die Insel ist nur 11 Kilometer lang und 6 Kilometer breit und so ganz anders als Madeira. Madeira, die schroffe immer grüne Insel, umgeben von Steilküste, die nur an wenigen Stellen Zugang zum Meer bietet. Sandstrände sucht man da vergebens, und wenn man einen findet, ist der künstlich mit Sand aus der Sahara angelegt.
Porto Santo ist dagegen eine recht kahle Felseninsel, aber eben mit einem der schönsten Strände im gesamten Archipel. Aus diesem Grund wird Porto Santo auch Ilha Dourada (Goldene Insel) genannt, wegen ihres ausgedehnten und fantastischen neun Kilometer langen Strands aus feinem und seidigem Sand, der von türkisblauem Wasser umspielt wird.
Das Klima von Porto Santo, das ganze Jahr über gemäßigt mit einer zwischen 17 und 22 Grad Celsius schwankenden Wassertemperatur, führt dazu, dass diese Insel niemals ihren Zauber verliert, nicht einmal während der Wintermonate.
Viele Segler, die wir getroffen haben, schwärmten von Ihrem Aufenthalt auf dieser Insel. Einige sind schon Jahre dort und werden wohl kaum weitersegeln. Für uns sollte Porto Santo ein Zwischenstopp sein, auf dem Weg zurück zur Algarve. Im geschützten Hafen haben wir die ersten beiden Tage vor Anker gelegen und dann eine frei Mooringboje bekommen. Da das Anker-/ Mooringfeld recht voll war, fühlten wir uns wegen des kleinen Schwoikreises deutlich sicherer.
Hier wollten wir auf das passende Wetterfenster warten, das uns sicher zum europäischen Festland bringen sollte. Gar nicht so einfach, denn die vorherrschende Windrichtung ist der portugiesische Norder und die gut 460 sm (3-4 Tage) wollten wir nicht gegen an aufkreuzen.
Immer mal wieder deutete sich ein Wetterfenster aus dem 4. Quadranten (W bis N) an, Abfahrtszeiten wurden festgelegt, um sie dann einen Tag später wieder zu verwerfen, weil der Wind wieder auf NO drehte. Auch die Sonne wollte uns hier auf der Insel nicht so richtig verwöhnen. Für Juni war es ungewöhnlich kalt, und immer wieder zogen Schauer über uns hinweg.
Als ich mir dann noch eine Erkältung mit einer Nasennebenhöhlenentzündung und einem äußerst schmerzhaft eingeklemmten Ischiasnerv (der mich noch wochenlang ärgern sollte) eingefangen habe, erklärt es vielleicht, warum die Insel für uns nicht in so guter Erinnerung bleibt.
Nach 10 Tagen Aufenthalt auf Porto Santo zeigte sich dann ein stabiles Wetterfenster für die kommenden 4 Tage. Auch wenn wir den größten Teil der Stecke hoch am Wind segeln müssen, sollte es machbar sein. Für morgen um 9:00 Uhr haben wir die Abfahrt festgelegt, dann soll der schwache Wind langsam auf 10 – 15 kn aus NW zunehmen. Das wäre dann ein idealer Start.