Porto Colom – der etwas andere Naturhafen

Porto Colom – der etwas andere Naturhafen

17. August 2021 Aus Von Hans

17. August 21, Porto Colom – Mallorca, Tag 423, 2644 sm von Stavoren

Nachdem die Kinder in Palma von Bord gegangen sind, haben wir die BIJOU vom Familienschiff wieder zum Langfahrtschiff gemacht. Die Achterkoje dient jetzt wieder als Stauraum und schafft Platz an anderer Stelle.

Von Palma haben wir einen Tagestopp im 6,5 sm entfernten Palmanova eingelegt, um im nahegelegenen Lidl den Proviant ordentlich aufzufrischen. Vollbeladen mit Sackkarre, Rucksack und Tragetaschen mussten die Getränke und Lebensmittel zum Strand geschafft, aufs Dinghy verfrachtet und zur BIJOU gebracht werden. Bei Temperaturen um die 35°C keine leichte Aufgabe. Jetzt sind wir für die nächsten Wochen mit den Grundnahrungsmitteln erst einmal wieder versorgt.

Von Palmanova ging es erst einmal zurück nach Santa Ponsa. Das hatte im Wesentlichen zwei Gründe. Für die nächsten Tage war eine Gewitterfront angesagt mit starken Böen, die wir hier in der geschützten Bucht von Santa Ponsa abwettern wollten und zweitens, hier kann man mit dem Dinghy in unmittelbarer Nähe zu einem Waschsalon anlegen. Es wurde mal wieder Zeit, Großwäsche zu machen. Drei Waschmaschinen haben wir proppenvoll bekommen. Von dem Gewitter haben wir dann Gott sei Dank nur die Ausläufer mitbekommen. Unsere Segelfreunde von der SANTOS und MERLIN, die in der Bucht von Pollenca im Nordern der Insel lagen, hat es da schon etwas heftiger erwischt. Beide Boote sind auf Drift gegangen, konnten aber unter Maschine gehalten werden, so dass nichts passiert ist. Nach einer guten halben Stunde war der Spuk auch dort wieder vorbei.

Von Santa Ponsa aus sind wir dann mit einem Zwischenstopp in Santa Jordi nach Porto Colom gefahren. Hier wollten wir uns mit Petra und Tom von der SANTOS treffen. Dass wir dann – ohne dass wir uns abgesprochen haben – gleichzeitig in Porto Colom einliefen, die SANTOS von Norden, die BIJOU von Süden, war mal wieder einer der großen Zufälle. Da für die kommenden Tage ein Mistral mit Starkwind angesagt war, haben wir uns an eine Boje gelegt. Hier in der Bucht von Porto Colom gibt es zwei große Bojenfelder, die von dem örtlichen Yachtclub verwaltet werden. Hier liegt man sicher und kann mit dem Schiff an die Mole verholen um Wasser zu bunkern oder, wie wir es gemacht haben, die BIJOU mal wieder von ihrer Salzkruste befreien. Und weil wir dann auch noch Landstrom hatten, wurde die Entsalzungsanlage angeschmissen. Nach drei Stunden waren wieder 180 L frisches, sauberes Wasser im Tank und alle Trinkwasserflaschen- und Kanister aufgefüllt. Außerdem kann man als Bojenlieger auch die Duschen im Yachtclub nutzen, was auch mal wieder eine Wohltat war. Süßwasser auf Haut und Haare ist nach zwei Wochen Duschen mit Salzwasser ein wahrer Genuss.

Porto Colom ist für uns der schönste Hafen, den wir hier auf Mallorca bisher angesteuert haben. Hier sind die Ufer nicht mit Hotelanlagen zugepflastert, die liegen außerhalb. Die Bucht ist umgeben von der Altstadt, die ihren Charme bis heute behalten hat. Viele traditionelle offene Fischerboote werden hier gehegt und gepflegt und dienen heute als Freizeitboote. An der Hafenpromenade findet man kleine Restaurants, Cafés und Eisdielen, die ihre Tische direkt am Wasser aufgebaut haben. Hier kann man im Schatten bei einem kühlen Getränk oder einem Eiscafé die Hitze gut ertragen. Oder Abends einen leckeren Fisch essen. Dieser Steinbutt liegt vielleicht doch etwas schwer im Magen.

Die Altstadt bietet uns Seglern fast alles, was wir benötigen. Ein gut sortierter Supermarkt, dienstags einen kleinen Markt oder Tomaten direkt vom Hofverkauf und für den Skipper einen Baumarkt. Was willst du als Segler mehr?

Morgen werden Petra und Tom von der SANTOS Richtung Menorca aufbrechen und dann auf ein gutes Wetterfenster für die Überfahrt nach Sardinien warten. Wir werden uns wieder Richtung der Bucht von Palma de Mallorca bewegen und am 26. August noch einmal nach Hause fliegen, um uns die zweite Impfung abzuholen. Samstag kommen wir dann zurück auf die BIJOU und dann heißt es auch für uns so langsam aufzubrechen Richtung Sardinien.