Olhão – die arabische Stadt der Algarve

Olhão – die arabische Stadt der Algarve

6. September 2020 Aus Von Hans

06. Sept. 20, Olhão, Tag 79, 1557 sm von Stavoren

Am Mittwoch sind wir von Albufeira weiter gen Osten gezogen. Ziel war das Naturschutzreservat Quinta do Lago, ein Salzhaff das sich über eine Fläche von 15.000 ha von Faro im Westen bis Formosa im Osten erstreckt. Nur durch eine schmale Einfahrt gelangt man in diese Lagune. Hier muss man seine Route exakt planen, denn nur im letzten Drittel vor Hochwasser kommt man hinein. Rechtzeitig angekommen, erwartete die BIJOU immer noch eine starke Strömung mit „kochendem Wasser“. Einmal drin, war man im ruhigen Fahrwasser, was man aber genau einhalten sollte. Auf beiden Seiten des Fahrwassers stehen die Möwen im Wasser. Wir haben uns für die östliche Seite der Lagune entschieden, weil wir dort die Crew der TJARK – Doreen und Norbert treffen wollten. Nach etwa 2 Seemeilen tat sich eine riesige Ankerbucht auf, in der weit über 50 Yachten vor Anker lagen. Obwohl hier soviel Ankerlieger sind, gibt es kein Gedränge. Jedes Boot hat ausreichend Platz zum Schwojen. Bei 8 m Wassertiefe haben wir rund 50 m Kette gesetzt und liegen jetzt hier wie in Abrahams Schoß, umgeben von der Sanddüne Ilha da Culatra im Süden und dem Fischerdorf Olhão im Norden. Wir müssen zugeben, dass wir das so nicht erwartet haben und sind froh, dass wir hier vor der Ilha da Culatra einen wunderschönen Ankerplatz gefunden haben. Jeden Abend und jeden Morgen der immer wieder wunderschöne Mond- und Sonnenaufgang, den wir von Bord der BIJOU jeden Tag genießen.

Mondaufgang
Sonnenaufgang

Zum ersten Mal auf unserer Reise haben wir hier eine gute Hand voll Yachten unter deutscher Flagge angetroffen. Zu dritt liegt die BIJOU jetzt neben der TJARK und der UPLACE. Erste gemeinsame Ausflüge haben wir schon unternommen und gemeinsam meinen Geburtstag in einem ausgezeichneten Fischlokal in Olhão gefeiert. Es war ein wunderschöner Abend, der erst um 3:00 Uhr an Bord der BIJOU zu Ende ging.

An dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank an alle Freunde und Bekannte, die mir herzliche Glückwünsche gesendet haben. Es tut gut zu wissen, dass ihr mich/uns noch nicht vergessen habt.

Die arabische Stadt der Algarve, so zumindest wirkt Olhão. Würfelförmige weiß gekalkte Häuser mit winzigen Fenstern und Dachterrassen bilden das historische Zentrum nahe der Markthalle. Olhão ist eine Fischerstadt durch und durch, was man am Ankerplatz auch spürt. Ständig flitzen kleine Fischerboote um die Yachten zu ihren Fanggründen. Bei Ebbe lassen sie sich auf den Sandbänken trockenfallen und dann werden Muscheln „geerntet“. Somit steht für die nächsten Wochen Fisch und Meeresfrüchte auf unserer Speisekarte.

Ja, ihr habt richtig gelesen – „für die nächsten Wochen“. Unser Plan ist es, vor Olhão bis Ende Oktober zu bleiben. Von hier aus werden wir sicherlich weitere Törns unternehmen, aber letztendlich immer wieder hierher zurückkehren. Auch, weil uns unsere Kinder in den Herbstferien noch einmal besuchen, worüber wir uns schon jetzt sehr freuen. Die Anbindung an den Flughafen in Faro ist ja optimal.

Das leidige Problem der Suche nach einem Winterliegeplatz scheint sich nun positiv für uns zu wenden. Auf meiner Geburtstagsfeier haben wir den deutschsprachigen Kellner Fabio kennengelernt. Ein unheimlich freundlicher Typ, der in dem Restaurant seines Schwagers arbeitet. Und sein Schwager hat beste Connection zur hiesigen Marina. Der wird sich jetzt um einen Liegeplatz kümmern. Gestern bekamen wir dann völlig überraschend einen Anruf aus Albufeira, dass sie uns nun doch einen Liegeplatz für den Winter anbieten könnte. Bis kommenden Freitag müssen wir uns entscheiden. Besser eine Auswahl als keine. Uns fällt ein Stein vom Herzen, dass sich diese Ungewissheit nun langsam klärt. Wir fühlen uns halt im Moment in Portugal am sichersten. Um uns herum wird jetzt eine Reisewarnung nach der anderen ausgesprochen, wobei es in Spanien am schlimmsten ist. Leider kann ich im Moment – wir liegen halt vor Anker, nur wenige Bilder hochladen (wird nachgeholt, sobald ich wieder ein WiFi-Netz habe). Auch werde ich, da wir uns ja eine ganze Weile hier aufhalten werden, die Blogeintragungen etwas zurückfahren und nur noch von unseren Ausflügen berichten, denn hier passiert ja recht wenig – Gott sei Dank, Erholung pur, es gibt Schlimmeres!