La Palma – Wanderung zum Mirador de Cumbrecita
08.11.23, La Palma – Santa Cruz, Tag 1236, 6461 sm
Für heute haben wir zusammen mit unseren Segelfreunden Jochen und Sabine von der SY-JOSA eine Wanderung im Parque Nacional geplant. Beide sind ausgesprochen sportliche Typen, die schon einige anspruchsvolle Wanderungen auf La Palma unternommen haben. Mit Rücksicht auf unsere Kondition beschließen wir, dass wir mit zwei Autos anreisen. Ein Auto bringen wir zu dem Parkplatz am Aussichtpunkt La Cumbrecita, das andere lassen wir am Eingang des Nationalparks stehen. So müssen wir die fast 5km Wanderung nur den Berg hinauf bewerkstelligen. Geli und ich finden das für den Anfang erst einmal vollkommen ausreichend.
Die Anfahrt führt von der Küste hinauf nach El Paso. Kurz vor dem Ort zweigen wir in den Parque Nacional ab. Durch landwirtschaftliche Flächen geht es immer dem Kraterrand des Taburiente entgegen. Nach gut einem Kilometer nehmen wir die nächste Abzweigung zum Aussichtspunkt La Cumbrecita. Wir sind jetzt fast alleine auf der Straße, die sich bald deutlich verjüngt. Sie führt in den wunderschönen Pinienwald der äußeren Caldera. Nach wenigen hundert Metern erreichen wir das Info-Häuschen der Parkverwaltung zur Cumbrecita. Die Wärterin lacht freundlich, gibt uns aber zu verstehen, dass ohne eine vorherige Anmeldung der Nationalpark nicht befahren werden kann.
Jetzt standen wir vor der Wahl, die Tour abzubrechen oder den Wanderweg hin und zurückzulaufen. Manchmal muss man zu sportlichen Hochleistungen gezwungen werden – also auf und Los ging es durch wunderschöne Pinienwälder Schritt für Schritt den Berg hinauf. Der Wanderweg war gut ausgeschildert und in seiner Steigung über weite Strecken moderat. Nur wenige kurze steile Passagen mussten wir überwinden. Dennoch kamen wir allesamt ins Schwitzen. Wunderschöne Fernblicke gönnten uns Kurze Verschnaufpausen.
Nach gut 2 Stunden hatten wir dann unser Ziel erreicht. Wir genießen die Aussicht, die unter einem strahlend blauen Himmel einfach genial ist. Wir blicken zurück auf die Cumbre Nueva, also in die Richtung, aus der wir angereist sind. Nirgends sonst auf La Palma sind die unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen so gut zu beobachten wir hier. In der trockenen Zone auf Meereshöhe wachsen Feigenkakteen. Darüber folgt die mildere Zone mit dem Obst- und Gemüseanbau. An den Hängen wachsen Kastanien, Erika und verschiedene Lorbeerarten. Oben schließlich finden wir die lichten Pinienwälder, welche auch die Passhöhe der Cumbrecita umgeben.
Zur anderen Seite öffnet sich uns der wohl schönste Blick in den Kessel der Caldera de Taburiente. Wir stehen mitten im Kreis der bis zu 2426 Meter hohen, steil aufragenden Kraterwände. Unter uns befindet sich der riesige Vulkanschlund. Lange lassen wir uns von den beeindruckenden Bildern und der absolute Stille gefangen nehmen. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Auch wenn man sich kaum an der herrlichen Landschaft satt sehen kann, so mussten wir doch an den Rückweg denken. Auch wenn es jetzt fast ausschließlich bergab ging, ging es mit den Schmerzen in den Waden bergauf. Nach weiteren knapp 2 Stunden strammen Marsch erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Wir und insbesondere Geli und ich waren stolz auf unsere Leistung und sind gespannt, wie doll der Muskelkater morgen ausfällt.