Ibiza – Die Schickimicki-Insel
27. Juni 21, Cala Punta Grossa– Ibiza, Tag 371, 2301 sm von Stavoren
Ibiza muss man gesehen haben. Die Insel selber unterscheidet sich von den anderen Balearischen Inseln kaum. Die Küsten fallen überwiegend steil ins Meer ab und sind mit kleineren und größeren Buchten übersäht. Was sie so besonders macht, sind die vielen reichen und superreichen Touristen, die im Sommer den größten Teil der Insel bevölkern. Die Allermeisten kommen mit ihren Luxusyachten, in der Mehrzahl Motoryachten oder Luxuskatamarane – je größer desto besser. Fast immer sind diese Boote rappelvoll mit überwiegend jungen Leuten, für die Geld keine Rolle spielt – halt von Beruf „Sohn oder Tochter“. Den ganzen Tag und weit in die Nacht ist Party angesagt und auf die Nachbarschiffe wird kaum Rücksicht genommen.
Ganz extrem ist dann Ibiza Stadt mit dem großen Stadthafen, und den zahlreichen Marinas. Die Sommermonate sind schon weit im Voraus ausgebucht, ein Liegeplatz ist für uns „Normalsegler“ nicht zu bekommen. Will man bei den Preisen vielleicht auch gar nicht. Für unsere BIJOU muss man die Nacht mit über 200 € rechnen, für eine 60 Fuß Yacht zahlt man die Nacht über 1800 € ! und die Häfen sind jetzt rappelvoll.
Also haben wir uns in unmittelbarer Nähe zum wunderschönen Sandstrand vor die Burg der Altstadt gelegt. Der Preis: 0,00 € inklusive eine Nacht im Schleudergang.
Obwohl der Wind nahezu eingeschlafen war, kam in der Nacht eine leichter Schwell auf, der quer zur BIJOU lief. Die Folge war, dass die BIJOU mit jeder Welle sich weiter aufschaukelte, und zwar so extrem, dass man in der Koje hin und her geworfen wurde. Alles was auf dem Schiff nicht niet-und nagelfest gezurrt war, flog durch die Gegend. In dieser Nacht haben Geli und ich kein Auge zugemacht.
Dennoch waren wir von der Altstadt mitsamt dem Hafenviertel, der schönen Strandpromenade und der nahegelegenen Einkaufsmöglichkeit begeistert. Konnten wir doch hier noch einmal unsere Vorräte an Lebensmitteln und Getränken auffrischen, bevor die Kinder an Bord kommen. Wir haben gelernt, jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen. Wer weiß, wann sich wieder eine auftut.
Am Sonntag haben wir uns zusammen mit der TJARK in die Calla Punta Grossa verholt. Von hier hat man mit 47 sm die kürzeste Strecke nach Mallorca.