Fuerteventura – Die Westküste
25.07.23, Gran Tarajal, Tag 1118, 6241 sm von Stavoren
Für heute stand die Tour zur Westküste auf unserem Programm. Von Gran Tarajal aus wollten wir zunächst den Aussichtspunkt Mirador Astronómico de Sicasumbre ansteuern. Von hier sollte man einen atemberaubenden Ausblick auf Fuerteventuras kupferfarbene Hügel, Täler und Schluchten haben. Die Fahrt dahin war schon spektakulär. Eine schmale Straße schlängelt sich in Serpentinen den Berg hinauf, die dann abrupt in eine Schotterpiste übergeht. Fast am Ziel war dann die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. Wie uns ein Bauarbeiter erklärte, wäre auch der letzte Kilometer zum Ziel zu Fuß nicht möglich. Enttäuscht mussten wir wieder zurückfahren.
Nur gut, dass der schönste Abschnitt der Bergstraße FV- 30 von Paraja nach Betancuria noch vor uns lag. Bevor es aber in die Berge des Parque Natural de Betancuria geht, wollten wir noch einen Abstecher an die Westküste nach Ajuy machen. Ajuy ist eine so kleine Siedlung an der Westküste, dass man schon hindurch ist, wenn man nicht schnell genug bremst.
Der schwarze Sandstrand hat schon etwas und ist ein starker Kontrast zu den goldenen Stränden im Süden.
Von hier geht ein 15-minütiger Wanderweg entlang der Klippen zu den eindrucksvollen Höhlen.
Tief hat sich hier das Meer in den Felsen gefressen. Insbesondere der Blick aus der Höhle hinaus aufs Meer ist schon das Klettern in die Höhle wert.
Fast hätte ich es vergessen. Auf den Felsen entlang des Wanderweges begrüßten uns zahlreiche Streifenhörnchen, auf die wir hier in den Bergregionen immer wieder treffen sollten. Eigentlich sind die Streifenhörnchen recht scheu, aber an den touristischen Hotspots haben sie sich an die Menschen gewöhnt und betteln ständig nach etwas Essbarem.
Und wo wir schon mal Wildtiere gesehen haben, durfte auch das Wahrzeichen der Insel – die Ziege nicht fehlen. Geschickt kletterten die Beiden über unseren Köpfen an der fast senkrechten Klippe, um etwas zu fressen zu suchen.
Zurück auf der FV-30 ging die Fahrt weiter nach Betancuria. Diese Strecke soll die spektakulärste auf der ganzen Insel sein. Die schmale Straße windet sich zwischen einer dahinfließenden Landschaft aus Vulkangestein und Lavafeldern hindurch. Steil, manchmal senkrecht fällt der Berg ab, und man hat einen tollen Blick in die Schluchten. Einige wenige sind grüne Oasen und bilden einen ganz besonderen Kontrast zu dem ockerfarbenen Gestein. Gelegentlich ist aber auch das Meer in der Ferne zu sehen, und so möchte man eigentlich nach jeder Spitzkehre anhalten und den Blick schweifen lassen. Hier eine kleine Auswahl FERNBLICK:
Das hübsche Dorf Betancuria mit üppiger Vegetation liegt geschützt in den Falten der Basalthügel und beeindruckt durch seine Palmenhaine und den einfachen, weiß gekalkten Bauerhäusern. Über dem Örtchen thront eine prächtige Kirche mit Hof aus dem 17. Jh.
Nach so vielen Höhenmetern wollten wir noch einmal runterkommen auf Meeresspiegelhöhe und uns einen weiteren kleinen beschaulichen Badeort – Los Molinos anschauen. Aber auch dorthin muss man erst einmal einen weiteren Bergrücken überwinden. Die Fahrt geht vorbei an alten, noch sehr gut erhaltenen Windmühlen.
Oben, auf dem Berg angekommen, fällt die Straße dramatisch in eine klaffende Schlucht hinab – in das winzige Los Molinos.
Und wo Süßwasser ist, da sind auch Enten …
Über die gut ausgebaute Fernstraße FV-20 ging es dann wieder zurück zur BIJOU. Ein anstrengender, schweißtreibender Tag mit so vielen, so unterschiedlichen Eindrücken wird lange in unseren Reiseerinnerungen bleiben. Schauen wir mal, ob der Süden und der Norden der Insel dagegenhalten können.