Ein Segleralltag

15. Juli 2020 Aus Von Hans

Mi., 15. Jul. 20, A Coruna, Tag 27, 936 sm von Stavoren

Auch an den schönsten Plätzen heißt es für uns Segler Organisieren, Beschaffen, Reparieren und ….

Gestern Nachmittag brachte uns der Segelmacher unser Großsegel wieder zurück. Das hat ja dann mal fix geklappt. Auch haben wir jetzt wieder einen neuen Raymarine Fluxgate Kompass. Die Beschaffung war dann schon etwas schwieriger. Mehrere Anrufe bei dem Raymarine Dealer in A Coruna gaben uns keine klare Antwort darauf, ob und wann sie uns einen neuen Kompass besorgen konnten. Über das Hafenbüro bekamen wir eine Telefonnummer von Raul, der aber nicht ans Telefon ging. Info vom Hafenmeister – schick ihm eine Whatsapp, dann meldet er sich sofort. Bis heute warten wir auf eine Antwort. Aber der Raymarine Dealer meldete sich dann völlig überraschend gestern Nachmittag, um uns mitzuteilen, dass heute gegen 11:00 Uhr der Fluxgate Kompass geliefert wird. Das ist ja mal eine gute Nachricht.

Also stand für heute auf unserem Arbeitsprogramm: Großsegel setzen. Wer jetzt glaubt, ein 75 qm Großsegel ist mal eben in einer halben Stunde gesetzt, der irrt. Segellatten müssen wieder eingeführt, die drei Reffleinen eingebunden und das Lazy-Jack gesetzt werden. Und wenn dann der Wind noch von der Seite kommt, ist es gar nicht so einfach, das Groß zu bändigen. Nach zwei Stunden war dann das Großsegel wieder am Mast angeschlagen.

Als wir gerade mit dieser Arbeit fertig waren , ging das Telefon und der Raymarine Dealer teilte uns mit, dass der Kompass nun angekommen sei und wir ihn bis 14:00 Uhr abholen sollten. Also Fahrräder aus der Backskiste geholt und 8 km zu dem Händler geradelt. Dort empfing uns ein sehr freundlicher Monteur, der uns noch wichtige Hinweise für die Montage mitteilte und uns Material zum Anschluss an das alte System mitgab. Morgen früh werden wir dann den Kompass anschließen. Hoffentlich gibt es da keine Probleme.

Wieder an Bord der BIJOU, gönnten wir uns nach der anstregenden Fahrradtour erst einmal ein kühles Bier und eine Stunde Siesta – das tat gut!

Der Nachmittag ging dann für Besorgungen, Einkauf und einem Frisörbesuch – die Haare des Skippers waren nicht mehr zu bändigen – drauf. Eigentlich wollte Geli mir die Haare wieder selber schneiden. Dummerweise haben wir aber das Ladekabel für den Rasierer zu Hause vergessen und Geli wollte nicht riskieren, dass bei halbfertigem Schnitt der Akku leer ging. Das war dann auch mir ein wenig zu gefährlich.

So nun ist es Abend und wir haben unser Tagespensum abgearbeitet. Geli nimmt gerade frische Sardinen (das Kilo für 2,75 € !) aus. somit kann ich mich mal wieder auf ein leckeres Abendessen freuen.

Wer jetzt noch meint, Segeln ist langweilig, der irrt. Die Aussage vieler Langfahrtsegler: “Man repariert sich an den schönsten Plätzen um die Welt!” – trifft Wohl oder Übel zu.