Cartagena

Cartagena

13. Juni 2021 Aus Von Hans

13. Juni 21, Cartagena, Tag 358, 2146 sm von Stavoren

Die Stadt mit dem klingenden Namen zählt zu den ältesten Siedlungen an der spanischen Mittelmeerküste. Fünf Hügel markieren das historische Zentrum der Stadt Cartagena in der Region Murcia. Die Anhöhen boten zusammen mit dem natürlichen und sehr geschützten Hafen ideale Bedingungen für den Handel und gleichzeitig Schutz der Reichtümer durch eine starke Befestigung.

Iberer, Phönizier und Römer prägten die antike Geschichte von Cartagena. 3.000 Jahre Stadtgeschichte sind eine lange Zeit, in der vieles einfach im Boden verschwindet, überbaut und so vergessen wird. Somit war es eine Sensation, als im Jahre 1988 bei Bauarbeiten für ein Einkaufszentrum direkt neben der im spanischen Bürgerkrieg zerstörten Kathedrale, die Ruinen eines römischen Theaters entdeckt wurde. Das im Jahre 44 v. u. Z. erbaute Teatro Romano bot Platz für bis zu 7.000 Menschen und zählt damit zu den größten auf der iberischen Halbinsel.

Teatro Romano de Cartagena

Vom Jachthafen kommt man auf dem Weg zur Altstadt über den Paseo Marítimo – der Hafenpromenade – an einer Reihe überwiegend moderner Tempel der Kulturen, wie das Auditorium El Batel, das nationale Museum für Unterwasserarchäologie ARQUA, das Seefahrtmuseum Museo Naval der spanischen Marine und die modernen Gebäude der Universität vorbei, die sich hier direkt vor der historischen Stadtmauer aneinanderreihen.

Hinter dem Denkmal für die “Helden” des Spanisch-Amerikanischen Krieges, der 1898 mit dem Verlust der spanischen Kolonie Kuba und den Philippinen endete, leuchtet in Richtung Stadt das flimmernde Weiß der Marmorfassade des Rathauses Palacio Consistorial. Das exponierte Gebäude wurde zwischen 1900 und 1907 erbaut und zählt zu den herausragenden Beispielen des Modernismus (Jugendstil) in Cartagena.

Von dem Rathausplatz Plaza del Ayuntamiento führt die Fußgängerzone Calle Mayor bis zur Plaza de España, die im Norden die historische Altstadt (Casco Antiguo) begrenzt.

Calle Mayor

Rechts und links recken sich weitere typische Häuser in die Höhe, wie das Grand Hotel oder die Casa Cervantes. Letzteres trägt den Namen einer wohlhabenden Bergbaudynastie. Beide Gebäude wurden Anfang der 20. Jahrhunderts von dem Architekten Víctor Beltrí geplant, der den Stil des Modernismus in Cartagena maßgeblich prägte.

Gran Hotel de Cartagena

Nach dem Bummel durch das Zentrum von Cartagena haben wir uns noch einen Überblick von oben verschafft. Dies geht am besten von dem Hügel Cerro de la Concepción zwischen Altstadt und Hafen. Von der ursprünglichen Festung, deren Ursprünge auf die maurische Zeit zurückgehen, sind nur noch Ruinen erhalten. Dafür belohnt der Panoramablick auf die Stadt, das Römische Theater, den Hafen und das Meer die Mühe des kurzen Aufstiegs.

Blick über den Hafen
Anfiteatro Romano y Plaza de Toros de Cartagena

Auf dem Weg zur Festung Cerro de la Concepción kommt man durch den Pfauenpark. Und was für ein Glück – hier empfängt uns direkt am Eingang ein Pfau, der gleich um zwei Weibchen buhlt, in seiner ganzen Pracht.

Cartagena hat uns sehr gefallen, eine wirklich wunderschöne Stadt. Jetzt warten wir auf ein Wetterfenster, das uns entweder die Küste entlang bis auf Höhe von Ibiza oder aber direkt von hier zur Inseln Formentera mit passablen Wind bringt. Erst einmal ist NO in Böen bis 6 Bft. angesagt. Wir brauchen also noch etwas Geduld – müssen ja erst in gut zwei Wochen auf Mallorca sein.