Appetit wie der Skipper

Appetit wie der Skipper

12. August 2019 Aus Von Hans

Das ist mal ein Happen. Nur wie bekommt man den runter? Für einen Kormoran offensichtlich kein Problem. Im und Unterwasser den Fisch zurechtgelegt, dann den Hals in die Luft gereckt und mit drei kräftigen Schlücken den Fisch am Stück reingewürgt. Das muss fürs erste reichen.

Nach dem wir am Samstag den Sturm mit bis zu 45 kn Wind im geschützten Hafen von Workum unbeschadet abgewettert haben, war am Sonntag mal wieder Arbeit angesagt. Frans hat mir gezeigt, wie man mit Schiff im Wasser die Stopfbuchse wechseln kann ohne das die BIJOU absäuft. Für die Nichtsegler: Die Stopfbuchse dichtet die Welle – an derem Ende die Schiffsschraube befestigt ist – im Schiffsinneren ab. Gleichzeitig wird die Welle durch eindringendes Wasser in die Stopfbuchse „geschmiert“. Die Aktion hat hervorragend geklappt, ist grundsätzlich auch nicht so kompliziert. Richtig vorbereitet, dringt auch nur wenig Wasser ein (ca. 2 Liter). Wäre da nur mehr Platz wäre der Wechsel in 30 Minuten erledigt. Aber wo hat man auf einem Schiff schon ausreichend Platz zum Arbeiten.

Heute haben wir das Schiff mal wieder nach Stavoren verholt. Hier kann ich am einfachsten die Windflügel am Windgenerator noch einmal neu ausjustieren. Mit Stehleiter an einem Seitensteiger auf der Backbordseite mit Heck zum Steg eingeparkt, kommt man prima an die Flügel dran. Hoffentlich ist auch morgen für diese Arbeit nicht zu viel Wind.

Nicht nur die Kormorane lassen es sich schmecken. Auch unzählige Schwalben werden durch die Ijsselmeer-Mücken, die es hier ja leider im Überfluss gibt, einen reichlich gedeckten Tisch vorfinden. Schön, dass sie morgens und abends die Mücken vom Deck aufpicken. Nicht so schön ist, dass wer viel frisst auch viel scheißt. Das Deck sieht anschließend entsprechend aus. Neu ist für mich ist, dass sich die Schwalben vor dem köstlichen Mahl erst einmal zum gemeinsamen Lagegespräch treffen. Wer bekommt welches Schiff.