15. Tag: Von Sizilien nach Sardinien

15. Tag: Von Sizilien nach Sardinien

22. Juni 2022 Aus Von Hans

21.06.22, Sardinien, Cala Spiaggia Laura, Tag 733, 3774 sm von Stavoren

Für einen Tag wollten wir uns noch einmal in eine der zahlreichen Buchten verholen. Grund war u.a. ein recht böiger Scirocco der uns an unserem Liegeplatz kräftig auf die Mole gedrückt hätte. Auch wollten wir der Schwüle der Stadt entfliehen und noch einmal das saubere und warme Wasser genießen. Bei der Gelegenheit können wir auch noch einmal frisches Wasser mit unserem Watermaker produzieren und den Tank auffüllen. Also genug Gründe, noch einmal in Olbia die Leinen zu lösen.

Unser eigentliches Ziel war der 8 sm entfernte Golfo Aranci, als wir von der Mole abgelegt hatten, noch kurz die zwei 360° Kalibrierungsrunden gedreht, aber leider kein Erfolg. Die Windfahne hat wohl ihren Geist aufgegeben. Kein großes Problem, können wir doch noch ganz klassisch mit der Windex-Fahne die Windrichtung erkennen.

Nach einer viertel Stunde nahm der Wind und die Böen deutlich zu. Erste Schaumkronen bildeten sich auf den Wellen. Alles ok, nur die Windrichtung SE passt nicht, bezogen auf unser Ziel, dem Golfo Aranci. Hier stehen jetzt Wind und Seegang direkt auf der großen Bucht. So ungemütlich wollten wir nicht vor Anker liegen. Also Planänderung und eine Bucht in Lee suchen. In 5 sm Entfernung habe ich die Cala Spiaggia Laura eine sehr kleine Bucht, geschützt durch hohe Felsen ausgemacht.

Vorsichtig mussten wir, um einige flach aus dem Wasser schauende Felsen, in die Bucht manövrieren. Neben Seegras gab auch einige Stellen mit großen Steinen bzw. Steinplatten. Aber in dem kristallklaren Wasser kann man eben auch deutlich die weißen Sandflächen erkennen. Dicht unter Land setzten wir unseren Anker auf 5 m und gaben, wegen der zunehmend heftiger werdenden Böen 35 m Kette. Mehr ging nicht, sonst wären wir den Felsen zu nahe auf den Pelz gerückt.

Die BIJOU hing sicher am Anker und steckte die Böen, die mit über 30 kn heftig an der Kette zogen, gut weg. Weil der Windgenerator und die Solarpanele jetzt richtig Strom lieferten, wurde der Watermaker aktiviert. Nach eineinhalb Stunden konnten wir mit 75 L unseren Wasservorrat mit frischem, sauberem Trinkwasser auffüllen.

Wie vorhergesagt flaute der Wind zum Abend immer mehr ab, bis er dann ganz einschlief. Zeit den Grill anzuschmeißen und den Abend bei gutem Essen und kaltem Bier ausklingen zu lassen.