أكادير – Agadir – der Start in eine für uns neue Kultur

أكادير – Agadir – der Start in eine für uns neue Kultur

21. April 2024 Aus Von Hans

21.04.2024, Lanzarote – Arrecife, Tag 1402, 6953 sm von Stavoren

Nach 46 Stunden Überfahrt von Arrecife nach Agadir sind wir ohne besondere Vorkommnisse glücklich in Marokko angekommen. Gleichwohl war die Fahrt recht anstrengend, hatten wir doch über die gesamte Distanz von 226 sm den Kurs hoch am Wind. Bei Wind zwischen 18 und 24 kn muss man sich schon jeden Schritt an Bord überlegen. Auch fällt das Schlafen schwer, es ist eher ein Dahindösen. Entsprechend gerädert kamen wir am Donnerstag um 9:30 Uhr in der Marina Agadir an.

Freundlich wurden wir schon an unserem Liegeplatz erwartet, wo uns vier Marineros, zwei Beamte vom Zoll und einer von der Polizei in Empfang nahmen. Schnell waren die Festmacherleinen ausgebracht und die BIJOU lag sicher in ihrer großen Box.

Marina Agadir

Eingang in das Marinaviertel

Die Beamten vom Zoll und der Polizei waren sehr freundlich und führten die Einklarierung zügig durch. Die Kontrolle auf der BIJOU war nur sporadisch. Meine Drohne und die Signalraketen wurden in einer Tasche versiegelt und damit waren wir dann offiziell in Marokko einklariert.

Nach dem obligatorischen Anleger-Bier fielen wir beide erst einmal hundemüde in die Koje. Den Nachmittag haben wir mit einem Spaziergang entlang der über 7 km langen Strandpromenade verbracht und die Seebeine ein wenig ausgelaufen.

Blick über den Strand auf die Hafeneinfahrt in die Marina

7 km langer Sandstrand

Strandpromenade

Unser erster Eindruck von Agadir: Wir sind in einer anderen Kultur angekommen. Obwohl die Stadt durch und durch touristisch wirkt, machen hier überwiegend  Marokkaner Urlaub. Der wunderschöne Sandstrand ist trotz der frühen Jahreszeit gut besucht und auf der Strandpromenade findet ein reges Treiben statt.

Agadir ist eine „neue“ Stadt, die man nach dem verheerenden Erdbeben 1960 mit über 15.000 Toten neben der völlig zerstörten Altstadt neu errichtet hat. Agadir hat heute neben der traditionellen Fischerei auf den Tourismus gesetzt. Unzählige Hotels der 5 Sterne-Kategorie reihen sich hier nebeneinander.

Der Fischereihafen ist riesig und unzählige Fischereiboote, die vor Ort bis heute traditionell aus Holz gebaut werden, füllen tagsüber den Hafen. Die fischreiche Küste vor Marokko garantiert hier immer einen guten Fang.

Und wo man Fisch fängt, kann man auch gut Fisch essen. Angeblich soll es den frischesten Fisch unweit vom Fischereihafen in einem Souk geben. Ein marokkanischer Fischer hat uns zu diesem Souk (ein mit Planen überdachter Platz) gebracht, wo an 120 Ständen ! Fisch angeboten wird. Anfangs ein wenig skeptisch, ließen wir uns auf das Abenteuer ein und wurden mit einer sehr köstlichen Fischplatte belohnt.

Kleine Fischrestaurants im Souk

Lecker Fischplatte!

Am Sonntag kommen unsere Seglfreunde Anke und Martin von der MAGO DEL SUR nach Agadir. Mal nicht mit dem Boot wie ursprünglich geplant, sondern mit dem Flieger. Der Plan ist, gemeinsam eine Tour durch Marokko zu unternehmen.

Noch am gleichen Abend wollen wir uns zusammen mit Mohammed von ADI-Tours auf der BIJOU treffen und mit ihm eine Rundreise abstimmen. Mohammeds Vorschlag war, uns die vielfältige Landschaft und das ursprüngliche Marokko zu zeigen. Die Reise soll durch die beiden Gebirgsketten Anti-Atlas und Hoher-Atlas und in die Wüste, bis kurz vor die Algerische Grenze im Osten gehen. Der krönende Abschluss ist dann die Königsstadt Marrakesch. Von Marrakesch geht es dann über die Küstenstadt Essaouira wieder zurück nach Agadir. Für die ca. 1650 km Rundreise wollen wir uns 8 Tage Zeit lassen. Untergebracht sind wir in Riads, kleine Pensionen im Familienbetrieb, die uns jeweils ein traditionelles Abendmenü anbieten. Wir vier brauchten gar nicht überlegen, war der Vorschlag genau das, was wir sehen wollten.

Am Dienstag um 9:00 Uhr sollen wir in der Marina abgeholt werden. Die Vorfreude ist bei uns auf alle Fälle riesig.