Biscaya – 1. Tag

11. Juli 2020 Aus Von Hans

Fr., 10. Jul. 20, Biscaya, Tag 22, 689 sm von Stavoren

Erstaunlicher weise haben wir beide die Nacht vor unserer ersten großen Ozeanpassage gut geschlafen. Um 7:30 bin ich erst einmal zum Bäcker gegangen und habe uns frische Croissants, Bagette und ein Pain geholt. Nach ausgiebigem Frühstück haben wir dann die BIJOU startklar gemacht und um 9:30 Uhr die Leinen im Hafen von Camaret-Sur-Mer gelöst. Der Wind wehte moderat mit 4 bft aus NW und so ging es unter Großsegel und Genua zunächst einmal für 17 sm hoch am Wind. Nach erreichen der Untiefentonne Chausee de Sein konnten wir endlich Kurs 206° auf A Coruna absetzen. Zunächst mit Raumschotkurs rauschten wir mit 8 – 9 kn bei herrlich sonnigem Wetter dem Ziel entgegen. Gegen Nachmittag drehte der Wind immer nördlicher, so dass wir den Wind platt vor den Laken hatten. Die Genua wollte unter den Bedingungen nicht mehr arbeiten und so mussten wir entscheiden: die Genua ausbaumen oder einrollen. Da wir uns für safty first entschieden haben, musste die Genua weichen. Nur mit Großsegel machten wir bis in die Nacht hinein hervorragende Fahrt im Mittel immer über 7 kn. Da die See relativ moderat war, empfanden wir beide, dass sich die BIJOU in ihrem Element sichtlich wohlfühlte und das übertrug sich auch auf uns beide.
Höhepunkt des Tages waren mehrere Male der Besuch von Delfinschulen. Im Surf aus dem Wasser springend, kamen sie auf die BIJOU zugerschossen und begleiteten uns über eine halbe Stunde. Sie hatten offensichtlich großen Spaß daran, direkt neben der Bordwand an der Bijou entlang zuschwimmen oder aber unter dem Bug herzuflitzen gerade noch vor dem Kiel. Es ist wirklich immer wieder schön, diese wundervollen Tiere in ihrem Element zu beobachten, und man spührt den Spaß, den die Delfine haben, wenn sie um die BIJOU herum spielen.
So geht unser erster Tag auf dem Atlantik völlig entspannt in die Nacht. Die Biscaya zeigt sich für uns von der sehr sanften Seite.
P.S.: Dieser Beitrag ist via Kurzwelle von der Bijou zu einer Station in Bern gesendet worden. Ich hoffe, ihr könnt ihn schon lesen.