Alghero – die schönste Stadt Sardiniens

Alghero – die schönste Stadt Sardiniens

26. August 2022 Aus Von Hans

25.08.22, Sardinien, Alghero, Tag 797, 4226 sm von Stavoren

Nachdem die Schlechtwetterfront durchgezogen, die See sich wieder beruhigt hat, konnten wir Richtung Alghero aufgebrechen. Unser Plan war, einen Zwischenstopp am Pas della Pelosa einzulegen und am nächsten Tag durch die Fornelli-Passage auf die Westseite Sardiniens zu kommen.

Die Ankerbucht am Pas della Pelosa war wirklich so schön, wie in den Törnführern beschrieben. Das hatte schon karibischen Flair. Das Wasser smaragdgrün, kristallklar und an die 30°C warm – was will man mehr.

Am nächsten Morgen hieß es, die knifflige Fornelli-Passage zu durchfahren. Hier schlängelt sich eine 3 – 5 m tiefe sehr schmale Fahrrinne zwischen den Inseln Piana und Asinara hindurch. Die Fahrt außen herum würde die Gesamtstrecke um fast 25 sm verlängern. Da am frühen Morgen der Wind noch sehr schwach und auf der Ostseite fast platte See war, sollte die Durchfahrt kein Problem darstellen.

So war es dann auch. Wir haben uns exakt an die Peillinien gehalten, die in den Navionics -Seekarten eingezeichnet sind. Passte genau, nur auf der Westseite stand noch eine hohe See, die sich an den Felsen vor der Passausfahrt spektakulär brach. Mit etwas mehr Maschinenkraft ging die BIJOU durch die Brandung. Nach einer Seemeile kehrte dann Ruhe ins Schiff ein und wir konnten den Kurs auf Alghero setzen.

Die Fahrt entlang der Steilküste war sehr abwechslungsreich. Hinter jedem Cap taten sich neue spektakuläre Felsformationen auf. Man konnte sich daran kaum satt sehen. Und mit jeder Seemeile Richtung Alghero wurden diese bizarrer.

Nach gut 6 Stunden Fahrt standen wir vor der Hafeneinfahrt Alghero. Ein sehr großer Hafen mit mehr als ein halbes Dutzend Marinas. Man kann die einzelnen Stege den einzelnen Marinas kaum zuordnen. Wir hatten uns entschieden, am Public-Dock direkt vor der alten Stadtmauer anzulegen.

Über VHF 09 wurde Kontakt mit Consortio Porto di Alghero aufgenommen und ein freundlicher Marinero half uns beim Anlegen am Kai. Nach kurzer Zeit lag die BIJOU fest an der Mooring und direkt im Herzen der Altstadt. Das besondere an diesem Liegeplatz ist, dass er kommerziell verwaltet wird und wenn man keinen Service (Strom, Wasser, Abfall) in Anspruch nimmt, auch noch für 5 Tage kostenlos ist!

Alghero ist eine der schönsten Städte Sardiniens. Ihr lebendiger Altstadtkern aus der Zeit der Spanier mit seinen engen, verwinkelten Gassen zwischen hohen, im Sommer angenehm kühlenden Mauern mit Torbögen und zahlreiche Plätzen zieht Jahr für Jahr unzählige Touristen an. Hier pulsiert das Leben, am Tage wie in der Nacht. Und wir mit unserer BIJOU mittendrin. Abends wurden vor unserem Liegeplatz Marktstände aufgebaut und Straßenmusikanten unterhielten uns bis spät in die Nacht. Auch das ist nach so vielen ruhigen Ankerplätzen mal schön, wenn auch nicht auf Dauer.

Ein Spaziergang am Abend über die alte Stadtmauer mit Blick auf das Meer und den Hafen hat schon etwas Besonderes. Auch noch spät am Abend ist es hier rappelvoll und einen Tisch in den zahlreichen Lokalen zu ergattern eine wahre Glückssache. Aber wir hatten ja unseren Exclusivplatz auf der BIJOU, die Getränke waren kalt und deutlich preiswerter, und dem Treiben zuzuschauen, ließ einem die Zeit vergessen. Erst spät in der Nacht fanden wir den Weg in unsere Koje.

Am Freitag ergibt sich ein Wetterfenster für die Überfahrt nach Menorca. Das wollen wir nutzen und beschließen, die BIJOU in die 3 sm entfernte Cala Pozzo Laxxaretto zu verlegen. Hier haben wir vor der langen Überfahrt eine ruhige Nacht und können noch einmal ausgiebig baden gehen.