Unsere treuen Begleiter
Di., 11. Aug. 20, Nazaré, Tag 53, 1296 sm von Stavoren
Es ist immer wieder faszinierend, auf Delfine zu treffen. Auf dem Weg von Figueira da Foz nach Nazaré kam die größte Delfinschule, die wir bis jetzt auf unserer Reise gesehen haben, zur BIJOU. Eng an den Rumpf der BIJOU gekuschelt, nahmen sie die Geschwindigkeit des Bootes auf, um dann wild, oft mit Luftsprüngen kurz davon zu preschen und sich dann wieder in der Scharr der Delfine hinten anzustellen. Diese Vorstellungen haben Geli und mich wirklich begeistert.
Ansonsten war die Fahrt, wie die Letzten wieder sehr trist. Nebel, kaum 18°C Lufttemperatur und sehr wenig Wind, und der dann auch noch genau von vorn, zwangen uns mal wieder zu einer Fahrt unter Maschine. Immerhin kommt man so dem Ziel mit 7 kn Fahrt recht schnell entgegen.
Die Ansteuerung in den Hafen von Nazaré ist schon merkwürdig, wenn man weiß, dass hier die höchsten je gemessenen Wellen auftreten können.
Dass der Hafen Nazaré der sicherste Hafen an der gesamten portugiesischen Atlantikküste ist, mag man da kaum glauben. Aber das liegt an der besonderen Topografie. Während rechts und links der Hafenzufahrt sich die Wellen brechen, ist die Hafeneinfahrt problemlos passierbar. Dank eines tiefen Canyon, der bis in die Hafeneinfahrt hineinreicht, bleibt das Wasser relativ ruhig.
Als Nazaré Canyon bezeichnet man diesen unterseeischen Caynon, der nahezu rechtwinklig vor der Westküste Portugals im östlichen Atlantik auf Nazaré zuläuft. In diesem Tiefseegraben mit einer maximalen Tiefe von mindestens 5000 m und etwa einer Länge von 230 km bilden sich nach heftigen Stürmen massive Riesenwellen, die der Westwind auf das Land drückt. Bis zu 30 m hohe Wellen können sich bei entsprechendem Wetterbedingungen vor der Küste auftürmen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Nazar%C3%A9_Canyon )