Gran Canaria – Die Überfahrt
07.08.23, Gran Canaria – Las Palmas, Tag 1131, 6320 sm
Seit einer Woche liegen wir mit der BIJOU in der Marina Las Palmas. Mit 1200 Liegeplätzen ist sie die größte Marina der gesamten Kanaren. Jetzt könnte man denken, hier einen Liegeplatz zu bekommen ist kein Problem. das gilt zwar für die meiste Zeit im Jahr, aber ab August werden so langsam Liegeplätze für die ARC (Atlantic Rally for Cruisers) freigehalten. Bis Anfang November kommen hier an die 300 Segelyachten an, die gemeinsam über den Atlantik in die Karibik segeln wollen. Dafür muss Platz geschaffen werden.
Als wir am Montag, den 07. August um 5 Uhr die Leinen in Gran Tarajal lösten, waren wir nicht sicher, in Las Palmas einen Platz zu bekommen. Da man einen Liegeplatz nicht im Voraus reservieren kann, haben wir auf die Karte “wird schon klappen” gesetzt.
Bei fast Windstille ging es unter Maschine die ersten 20 sm Richtung Punta Morro Jable. Blöd nur, dass der Autopilot anfing zu mucken. Er zeigte eine Kursabweichung von 70° an. Auch mehrfaches rauf und runterfahren der Navigationselektronik brachte keine Abhilfe. Das war aber zunächst kein so großes Problem, zeigte halt der Bug auf dem Plotter nach NW unser Kurs war aber SW. Das änderte sich leider, als Wind und eine hakelige Welle aufkam. Der Autopilot steuerte nun nicht mehr so exakt, so dass ich immer wieder korrigierend eingreifen musste. Letztendlich habe ich dann fast zweidrittel der Strecke gesteuert. Nicht so angenehm, aber bei einem Törn von 80 sm noch machbar.
Nach 12 Stunden erreichten wir die Hafeneinfahrt Las Palmas. Hier ging es dann auch schon sehr wuselig zu. Bestimmt ein Duzend große Schiffe lagen auf Reede oder warteten auf das Signal einfahren zu dürfen. Ein fast 200 m langer Tanker steuerte gerade mal 50 m hinter unserem Heck durch. Nachdem wir den Molenkopf passiert hatten, sah das Ganze schon wieder deutlich entspannter aus. Wir setzten unseren Kurs nach Backbord auf die Marina ab, die Großschifffahrt nach Steuerbord zu den Terminals.
Um 17:35 lag die BIJOU fest am Anmeldesteiger in der Marina. Unsere Sorge, einen Liegeplatz zu bekommen, war unbegründet. Nur bekamen wir erklärt, dass Liegeplätze grundsätzlich ab August nur noch für eine Woche vergeben werden mit der Option, ggf. zu verlängern.
Am Steiger R haben wir nun ein sicheres Plätzchen und können von hieraus die Stadt erkunden. Für uns Neuankömmlinge sieht Las Palmas erst einmal vom Liegeplatz sehr groß und unübersichtlich aus. Aber das wird sich wohl in den nächsten Tagen ändern.
P.S.: Unsere Kinder, die uns in zwei Wochen besuchen kommen, haben einen frischen Thunfisch bestellt. Auf der Höhe von Morro Jable hatten wir einen Biss. Nicht ganz so groß wie der letzte, aber ausreichend für uns fünf (Hannes bekommt, wenn überhaupt Thunfischpüree 😊).