Ausflug nach Catania und Umgebung

Ausflug nach Catania und Umgebung

23. Oktober 2021 Aus Von Hans

21./22. Oktober 21, Sizilien – Catania, Tag 489, 3379 sm von Stavoren

Wie schnell die Zeit hier in Licata vergeht. Jetzt sind schon fast zwei Wochen Herbstferien vorbei. Bevor die Kinder aber in Catania in den Flieger steigen, wollen wir die Umgebung und die Stadt selbst noch erkunden. Der Plan: mit dem Mietwagen geht es am Donnerstag nach Taormina und dann nach Catania, wo wir uns in einem Hotel für die Nacht einquartiert haben. Nach dem Frühstück werden wir noch gemeinsam den Wochenmarkt besichtigen und dann fahren Geli und ich um 14:00 Uhr mit dem Bus zurück nach Licata und die Kinder zum Flughafen.

Um 8:00 Uhr hieß es am Donnerstagmorgen Abfahrt zu unser 2-tägigen Ausflugstour. Von Licata nach Catania mussten wir die Insel einmal durchqueren. Die Autofahrt führt über karge Bergrücken, baumlose Steinwüsten und hier und da durch kleine verschlafene Bauerndörfer. Hier spürt man, wie die Menschen mit harter Arbeit dem ausgetrockneten Boden noch das Eine oder Andere abringen. Vor allem sind es Olivenhaine, Gemüse, Obst- und Weinanbau.

Nach fast 3 Stunden Autofahrt sind wir in dem Bergdorf Castelmola angekommen. Das winzige Bergdorf liegt 5 km entfernt fast lotrecht über Taormina. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick auf den Ätna. Schaut man genau hin, sieht man, wie der Ätna gelbe Rauchfahnen ausstößt.

Schaut man in die andere Richtung, hat man den Blick auf Taormina und das Meer. Am Horizont ist deutlich das italienische Festland zu erkennen. Von hier aus verengt sich das Meer bis zur Straße von Messina auf weniger als 1,5 sm.

Ein Spaziergang durch die engen Gassen von Castelmola

… und zu den Ruinen des Castello lässt einen die Abgeschiedenheit des Bergdorfes spüren. Hier wird die Ruhe nur durch den Tagestourismus unterbrochen.

Die Fahrt nach Taormina ging dann über eine Straße, die nicht viel breiter war als unser Mietwagen. Erst noch eine mit Schlaglöchern übersäte Asphaltpiste, die dann in einen Schotterweg überging. Kurven so eng, dass man kaum mit dem Auto herumkam und an manchen Stellen extrem steil abwärts. Nach einer fast dreiviertelstündigen Fahrt, für etwas mehr als 5 km, waren wir dann endlich in Taormino.

Die Stadt Taormina liegt auf einer Natur-Terrasse unweit von der Meeresenge, die Sizilien von der italienischen Halbinsel trennt mit Blick auf das Ionische Meer.

Mit der mittelalterlichen Stadtstruktur, der starken alt-griechischen Seele und den Farben und Düften der mittelalterlichen Vegetation ist Taormina ohne Zweifel ein Ort, den man im Leben gesehen haben muss. Das sizilianische Klima macht es außerdem möglich, über das ganze Jahr diese Perle zu besuchen, die steil 250 m über dem Meer liegt.

Die Hauptattraktion von Taormina ist zweifellos das griechische Theater. Während seiner Italienreise kam auch Johann Wolfgang von Goethe hier vorbei und blieb beim Anblick des griechischen Theaters (3. Jh. v.Chr.) einfach sprachlos.

Umgeben von Zypressen und Kaktusfeigen mit dem in Fels gegrabenen Zuschauerraum, bietet das griechische Theater, später Arena der Römer, eine atemberaubende Aussicht auf das blaue Meer, die Küste Kalabriens und Siziliens und dem rauchenden Gipfel des Ätna.



Schreitet man durch das Haupttor Porta Messina kommt man zum mittelalterlichen Zentrum von Taormina. Unweit vom Tor finden wir gleich das Palazzo Corvaia und die Kirche San Pancrazio aus dem 18. Jh., die auf den Resten eines griechischen Tempels errichtet wurde.


Ebenfalls einen Besuch wert ist die Cavea des antiken Odeons und die naheliegende Kirche Santa Caterina d’Allessandrio.

Weiter vorne öffnet sich die Straße und wird zum Platz Piazza IX Aprile, eine Terrasse, von der man eine weite Aussicht genießen kann. Vom Tor Porta di Mezzo, am Uhrturm aus dem 17. Jh. kommt man dagegen in ein weiteres mittelalterliches Viertel von Taormina, mit typischen Bauten reich an Dekorationen und Bauelementen aus römischer und gotischer Zeit.

Weiter finden wir in der Stadt den massiven Abwehrpalast Duca di Santo Stefano, aus normannischer Zeit und reich an gotischen, arabischen und normannischen Elementen und das Palazzo Badia Vecchia.

Ein Spaziergang entlang des Corso Umberto I ist ein Muss bei jedem Besuch in Taormina. Hier kann man von den zahlreichen Handwerkerläden profitieren und einzigartige Mitbringsel wie Keramik, Schmuck oder auch Kleidung kaufen.

Um die Stadt etwas ruhiger zu genießen, geht man in die kleinen Gassen und versteckte Höfe, um den älteren Teil Taorminas zu entdecken.

Am späten Nachmittag hieß es dann, nach Catania aufzubrechen und in unserem Hotel einzuchecken. Mit dem Hotel hat Matze eine wirklich gute Wahl getroffen. Mitten im Zentrum der Altstadt, direkt am Markt- und Gastronomieviertel gelegen, ein idealer Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung. Auch machten die Zimmer einen sehr ordentlichen Eindruck.

Ein erster kurzer Besuch in das Zentrum der Altstadt zeigte, dass Catania eine Reise wert ist. Die in der Dunkelheit mit viel Licht in Szene gesetzten historischen Gebäude gaben ein eindrucksvolle Bild.

Den Abend haben wir dann mit einem typisch italienischen Menü – Vorspeise Nudelgericht, Hauptgericht Fisch und als Nachtisch hausgemachtes Tiramisu abgeschlossen.

Am nächsten Morgen, dann ein ausgiebiges Frühstück im Café direkt neben unserem Hotel und anschließend ging es zum Wochenmarkt. In den Gassen, wo gestern Abend noch die Gastronomiemeile war, sind jetzt Obst- und Gemüsestände neben Ständen, die Frischfleisch jeder Art anbieten.

Auf einem Platz direkt neben der Piazza Duomo ist der Fischmarkt. Hier wird der fangfrische Fisch lautstark angepriesen. Ein solches Gewusel haben wir auf Märkten noch nicht gesehen. Muss man unbedingt mal gesehen haben.

Den Rest des Vormittags haben wir dann noch weiter die Altstadt erkundet …

… und uns einige der unzähligen Kirchen angeschaut. Den Kirchturm der Santa Agata kann man besteigen und hat von dort oben eine herrlichen Rundumblick über die Stadt.

Leider hieß es dann gegen Mittag Abschied von den Kindern zu nehmen. Unser Bus nach Licata fuhr um 14:00 Uhr ab und die Kinder mussten bis 15:00 Uhr den Mietwagen am Flughafen abgeben.

Wieder mal haben wir eine wunderschöne Zeit miteinander verbracht. Auch wenn dieser Urlaub ganz anders war als der im Sommer – hier haben wir die Inseln mit der BIJOU erkundet, jetzt sind wir mit dem Auto auf Entdeckungsreise gegangen, hatten wir viel Spaß miteinander, eine Menge erlebt und viel gesehen.