2. Tag: Von Sizilien nach Sardinien

8. Juni 2022 Aus Von Hans

08.06.22, Sizilien – Sciacca nach Trapani, Tag 721, 3484 sm von Stavoren

Da der Wind auch heute laut den Wetterprognosen weiterhin aus westlichen Richtungen wehen sollte, hieß es für uns die 56 sm nach Trapani wieder zu motoren. Um 6:50 Uhr haben wir die Leinen in Sciacca gelöst und sind entlang der Küste flott vorangekommen. Als wir den nordwestlichen Zipfel von Sizilien erreicht hatten, konnten wir den Bug immer mehr nach NO richten. Das hatte den Vorteil, dass wir die letzten 12 sm zwar unter Maschine aber mit Unterstützung der Genua, die Geschwindigkeit auf über 7,5 kn erhöhen konnten.

Um 15:30 Uhr nahmen wir kurz vor der Hafeneinfahrt über VHF 10 mit Trapani Port Control Kontakt auf und bekamen die Genehmigung, in den Hafen einlaufen zu dürfen, mit dem Hinweis, dass wir sehr aufmerksam sein sollten, da mit uns eine große Fähre einlief. Alles kein Problem, ist der Hafen von Trapani doch groß genug.

Bevor wir unseren Ankerplatz anlaufen konnten, ging es noch erst zur Bunkerstation. Mit einem nur noch weniger als 1/3 gefüllten Tank wollten wir den Schlag hinüber nach Sardinien nicht machen. Überrascht war ich, dass wir dann 378 L Diesel in den Tank bekamen. War wohl doch nicht mehr ganz so viel drin. Aber was mich noch mehr Überraschte, war, dass ich 793,00 € dafür berappen musste. So teuren Diesel haben ich für die BIJOU noch nie bezahlt. Vor einem Jahr habe ich für die fast gleiche Menge in Gibraltar keine 200 € bezahlt. Aber was soll es – ohne Diesel keine Maschinenfahrt.

Nach dem wir unseren Ankerplatz gefunden hatten, wollten wir den Anker setzen aber die Ankerwinde blieb stumm. Absenken ging nicht, Anker aufholen aber sehr wohl. Als musste der Fehler am Fußschalter liegen. Da kein Wind war, konnten wir in Ruhe die Kette über den Freilauf ausrutschen lassen und die BIJOU saß nach dem Einfahren fest. Hoffentlich nicht an irgendeinem Gerümpel, was hier zahlreich auf dem Grund liegen soll.

Jetzt werden wir mindestens bis Samstag hier in Trapani bleiben (müssen). Angesagt ist ein recht starker Wind in Böen bis 30 kn und wieder mal aus der Richtung, in der wir segeln wollen. Samstag soll der Wind dann wieder deutlich abnehmen, leider bleibt die Windrichtung. Wir werden das Wetter genau beobachten und dann eine Entscheidung treffen. Eines ist aber klar, SARDINIEN WIR KOMMEN!